Seit 2015 findet der Open Space nicht mehr nur am Community Day statt, sondern auch beim ersten Konferenztag. Wir sind davon überzeugt, dass dieses Format eine Bereicherung für alle Konferenzteilnehmer ist und wir hatten bisher sehr positives Feedback zum Open Space während der Konferenz bekommen. Deshalb bieten wir auch am Donnerstag einen Open Space an. Hier können die Themen aus den Sessions und der Keynote vertieft und zusätzliche Themen eingebracht werden. Doch was ist ein Open Space?

Open Space ist ein partizipatives Moderationsformat für Großgruppen. Entwickelt wurde es in den 1980er Jahren von Harrison Owen aus der Beobachtung heraus, dass auf klassischen Konferenzen die wirklich wichtigen Themen immer in den Kaffeepausen diskutiert werden.

Der Open Space beginnt mit dem Marktplatz und einer leeren Agenda, die für jeden Raum mehrere Zeitblöcke anbietet. Jeder Teilnehmer kann eines oder mehrere Themen für den Open Space vorschlagen. Er stellt sein Thema kurz dem Plenum vor und hängt eine Karte, auf der sein Name und das Thema stehen, in einen freien Zeitblock. Ist die Agenda voll, dann dürfen die Themenpaten die Agenda durch Tauschen von Themen verändern. Nun geht es los.

Die Themenpaten finden sich zur vereinbarten Zeit im entsprechenden Raum ein und stellen ihr Thema noch einmal kurz vor. Nachdem ein Moderator bestimmt wurde, beginnt die Diskussion. Aufgabe des Moderators ist es, die zentralen Diskussionspunkte, Aussagen und Erkenntnisse auf einem Flipchart zu visualisieren. Er bleibt während der gesamten Diskussion anwesend, während alle anderen Teilnehmer vom Gesetz der zwei Füße Gebrauch machen können. Es besagt, dass jeder eine Diskussionsrunde nur so lange besucht, bis er entweder nichts mehr zur Diskussion beitragen kann bzw. möchte oder nichts mehr aus der Diskussion lernt. Dann kann er sich einer anderen Gruppe zuwenden.

Neben dem Gesetz der zwei Füße gelten vier Regeln:

1. Wer auch immer kommt: Es sind die richtigen Leute.
Nicht die Anzahl der Teilnehmer ist entscheidend, sondern die Relevanz, die dem Thema beigemessen wird.

2. Was auch immer geschieht: Es ist das Einzige, was geschehen konnte.
Keine Angst vor Unerwartetem! Ein Themenwechsel im Laufe der Diskussion kann neue, überraschende und wertvolle Erkenntnisse bringen.

3. Es beginnt, wenn die Zeit reif ist.
Sonst fehlt die Energie für eine gute Diskussion.

4. Vorbei ist vorbei – Nicht vorbei ist Nicht vorbei.
Es gibt kein definiertes zeitliches Ende für eine Diskussionsrunde – allein die Energie der Teilnehmer ist entscheidend. Wir setzen zwar mit den Zeitblöcken eine feste Grenze, aber sollten sich noch genügend Interessenten für das Thema finden, dann können sie selbstorganisiert woanders weiter diskutieren.